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STUDIOBUEHNE.ENSEMBLE

studiobuehne.ensemble ist das Label für die Eigenproduktionen der studiobühneköln. Von Produktion zu Produktion gibt es unterschiedliche Mitwirkende, die aber immer aus demselben Pool stammen: Spieler, Regisseure und Techniker kommen aus dem Ausbildungsprogramm der studiobühneköln, das Kurse und Workshops in den Bereichen Theater und Film anbietet und eine breite Grundlage für die konkrete Theaterarbeit schafft. So arbeiten in den Produktionen junge Künstlerinnen und Künstler zusammen, die auf einen gemeinsamen Erfahrungsschatz zurückgreifen können. Die Produktionen von studiobuehne.ensemble sind angewandte Theaterwagnisse: hellwach und mit dem Blick für das Theater von morgen.
www.studiobuehne.eu
tim.mrosek@uni-koeln.de

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Mit: Evi Amon, Jörn Behr, Kevin Herbertz, Lea Kaiser, Niklas Schulz, Ingo Solms
Inszenierung: Tim Mrosek
Produktion: studiobühneköln

studiobühne.ensemble
SCHWARZES TIER TRAURIGKEIT
von Anja Hilling

Ein Sommerabend, kurz vor sechs. Seit vierunddreißig Tagen wartet der Wald auf Regen. Ein VW-Bus mit sechs Freunden und einem Baby ist unterwegs zu einem Ausflug. Grill, Fleisch und Getränke haben sie dabei. Man könnte sagen, sie sind Freunde. Sie kennen sich, mögen sich, verachten sich manchmal. Sie wollten mal raus, der Welt den Rücken kehren, eine Nacht unter freiem Himmel. Satt sein, betrunken sein und leicht, sehr leicht, zwischen Bäumen, die hoch sind und grün, die sie umgeben mit Knacken und Rascheln, leise und schön, wie das erste Geräusch der Welt. Irgendwann liegen sie müde und zufrieden in ihren Schlafsäcken auf dem Waldboden. Ihr Schlaf wird kurz sein. Sie werden von einer Hitze geweckt werden, einem Feuer, sie werden einen Brand erleben, der jede Fantasie überholt, blitzschnell, und jede Vorstellung in Schutt und Asche legt.

Tim Mroseks Debut-Inszenierung an der studiobühneköln reduziert das Theater auf das Wesentliche und lässt großes Kopfkino entstehen. Identitäten festigen sich und verschwinden und es entwickelt sich ein Antimärchen wider die Planbarkeit der Existenz, in der die Katastrophe als erbarmungsloser Gefühls-Verstärker funktioniert: „Meine Sinne sind noch nie so nah zusammengerückt, ganz dicht zu mir gekrochen. Ich war die ganze Zeit dabei.“

„Es ist das Verdienst dieses reduzierten Regiekonzeptes, dass Hillings klug konstruierter und in wunderbarer, ebenso poetischer wie prosaischer Sprache verfasster Text über Schuld, Verlust und Erinnerung in seiner ganzen schmerzhaften Schrecklichkeit in unserer Fantasie Wirkung entfalten kann.“ (Kölner Stadt-Anzeiger)

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