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Drama Köln | Köln

WIR WÜTENDEN

Die Wirklichkeit franst aus. Aber "das Hirn arbeitet weiter und denkt und denkt und denkt und kommt nicht an kommt nirgendwo mehr an". Im Theaterstück der Autorin Nora Mansmann wird der Versuch unternommen, sich dem Thema Demenz zu nähern. Im Zentrum stehen Vater und Sohn, die den Prozess der Erkrankung des Vaters gemeinsam erleben und dadurch gezwungen werden, sich ganz neu aufeinander einzustellen. Der Vater ist alt, krank und pflegebedürftig. Er braucht nun die Hilfe des Sohnes, doch der scheut sich vor dieser Verantwortung. Im Perspektivenwechsel von Vater und Sohn zeigt sich das allmähliche Verschwinden des Vaters. Völlig in sich gekehrt, verrennt er sich im eigenen Kopf, in frühere Zeiten und Erlebnisse bis letztlich keine Erinnerung mehr da ist.

"Meine Mutter hat mein iPhone als Aschenbecher benutzt. Und sie nennt Milch jetzt weisses Wasser.“ Der Theaterregisseur und Gründer von DRAMA KÖLN Oliver Krietsch-Matzura erzählte dies vor gut 2 Jahren von seiner an Demenz erkrankten Mutter. Komisch bis tragisch waren diese Berichte von jemandem, der die Dinge nicht mehr so benennen kann, wie sie gemeinhin bezeichnet werden und entsprechend fremd in der Welt agiert. Ausgehend von seinen Erfahrungen bat er Nora Mansmann - die Gewinnerin des Autorenwettbewerbs der Temporären Theatralen Zone 2005 - ein Stück über Demenz zu schreiben. Nora Mansmann nahm den Auftrag an und macht in „Wir Wütenden“ aus der Mutter einen an Demenz leidenden Vater.

Die Inszenierung entführt die Zuschauer in eine Privatwohnung in der Nähe des Theaters, mitten hinein in ein intimes Familiendrama zwischen Komik, Verzweiflung und einer neu entdeckten Beziehung.

Mit Gerhard Roiß, Jörg Witte, Michael Stange Regie Oliver Krietsch-Matzura Bühne & Kostüme Brigit Kofmel / Kimberly Collmer Videotechnik Christoph Assauer

Produktion: Drama Köln, Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Köln

VON NORA MANSMANN

2003 von Oliver Krietsch-Matzura und Malte Jelden als Verein gegründet, will Drama Köln e.V. Theater, Film, Kunst, Hörspiel und Literatur mit dem Schwerpunkt Theater spartenübergreifend fördern und prägen. Als Aufführungsort dienen dabei weniger klassische Theaterräume als vielmehr gewerbliche Leerstände oder öffentlicher Raum, die temporär – oft nur für einen Abend – theatral besetzt werden.

Drama Köln ist die einzige Theatergruppe in Köln, die so konsequent und ausschließlich auf klassische Theaterräume verzichtet und ortsspezifisches Theater im öffentlichen Raum macht. Kern aller Projekte von Drama Köln ist das Bespielen der Stadt Köln jenseits von Konsum und Transport, also die Stadt als individuellen Raum erfahrbar zu machen jenseits vorgegebenen Wege, die in Geschäfte, zur Arbeit oder in die Gastronomie führen.

Drama Köln wird konzeptionell gefördert durch die Stadt Köln. Seit Anfang 2012 hat Philine Velhagen die künstlerische Leitung von DDrama Köln übernommen. Oliver Krietsch-Matzura und Malte Jelden bleiben Drama Köln als Regisseure erhalten.

www.drama-koeln.de

Zum dritten mal findet west off, das Theaternetzwerk der Städte Bonn, Düsseldorf und Köln, statt: 27 Vorstellungen von fünf Produktionen stehen auf dem Programm. Der Gastspiel-Austausch wurde auf Initative der Kulturämter der drei Städte ins Leben gerufen und ist ein Gemeinschaftsprojekt der Produktionshäuser für freies Theater studiobühneköln, theaterimballsaal Bonn und dem FFT Düsseldorf. Pro Stadt wurden ein bis zwei bemerkenswerte Theaterproduktionen ausgewählt, die in den jeweils anderen Städten vorgestellt werden.