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Das theaterimballsaal Bonn, das FFT Düsseldorf und die studiobühneköln werfen sich in diesem Jahr wieder die Bälle zu und laden ein auf das Spielfeld von west off. Mit vier Gastspielen etablierter Theatermacher und drei Eigenproduktionen junger Ensembles bietet das Festival einen Einblick in die freie Theaterszene der Region und fungiert als Netzwerk für ästhetische und inhaltliche Entwicklungen zwischen Bonn, Düsseldorf und Köln .

Bekannte Gruppen wie das Bonner fringe ensemble, das Kölner artheater und das Düsseldorfer Produktionsteam um Tümay Kılınçel suchen neue Abenteuer, machen Halt in unerforschten Gebieten und erkunden die raue Realität eines krisengeschüttelten Europas der Gegenwart. Inspiriert sind die Arbeiten von Stoffen aus der globalen Bibliothek der Künste: Der Roman „Moby Dick“, das Märchen „Das kalte Herz“, Choreografien aus Videoclips der 1990er bis heute und die Matthäuspassion von Bach vermitteln sich über live erzeugte Klanglandschaften, chorische Elemente, Schauspiel und Tanz.

Die für die west off-Produktionen ausgewählten jungen Ensembles Sächsische Schweiz, A Barrel of Monkeys und Progranauten präsentieren sich mit ihren Arbeiten an der Grenze von Performance, Neuem Zirkus, Physical Theatre und Lichtkunst. Mit großer Lust am Auseinandernehmen, Umkrempeln und Neuzusammenfügen begeben sie sich in ein Labor der Gedankenexperimente.

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Kein Märchen // Gastspiel // Der junge Kohlenbrenner Peter Munk ist aufgrund seiner prekären sozialen Situation deprimiert. Beseelt von der Sehnsucht nach Ansehen, Macht und Reichtum sucht und findet er mit Hilfe übernatürlicher Kräfte eine schnelle Lösung. Doch es folgt ein tiefer Absturz. Anhand der Vorlage von Wilhelm Hauff erschafft das artheater eine surreale Theater- und Klanginstallation und verbindet experimentelle Soundscapes mit Live-Geräuschen. // Das artheater in Köln vereint Café, Theater und Club und produziert unter der Leitung von Bernd Rehse und Stefan Bohne modernes Schauspiel und Musiktheater. „Das kalte Herz — Kein Märchen“ ist nominiert für den Kölner Theaterpreis 2015.

Textfassung/Regie Bernd Rehse, Ensemble // Spiel Johanna Cora Müllers, Stefan Bohne, Tomasso Tessitori, André Erlen, Bernd Rehse / Sounds Stefan Bohne, Ensemble // Bühne Michel Thorbecke // Licht Johannes Kordes, Bernd Rehse, Ensemble // Technik/Assistenz Johannes Kordes // Bildbearbeitung André Erlen // Grafik Wiebke Kuttner // Produktion artheater // Gefördert von Kulturamt der Stadt Köln, Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen

 

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Von Herman Melville // Gastspiel // Der Roman „Moby Dick“ beschreibt weit mehr als Kapitän Ahabs rachedurstige Jagd auf den weißen Wal. Melville verwebt die abenteuerliche Geschichte um die Pequod mit wissenschaftlichen und mythologischen Essays, satirischen, dramatischen und poetischen Passagen: Die hölzernen Planken des Walfängers bedeuten die Welt. Im Kielwasser dieses fast postmodernen Textes nimmt auch das fringe ensemble Fahrt auf durch die Untiefen der menschlichen Seele.

Regie Frank Heuel // Bühne/Kostüme Annika Ley // Dramaturgie Harald Redmer // Mit Maciek Brzoska, Ismail Deniz, David Fischer, Justine Hauer, Andreas Meidinger, Bettina Marugg, Laila Nielsen, Oleg Zhukov // Produktion Welttheater GbR/fringe ensemble /phoenix5 // Gefördert von Kunststiftung NRW, Stadt Bonn, Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, Stadt Münster, Kulturstiftung Matrong

 

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Gastspiel // Eine nahezu intime Performance im öffentlichen Raum? Dieses scheinbare Paradoxon ermöglicht die Dance Box. Die Tanzwunschmaschine funktioniert wie eine begehbare Jukebox mit Suchtgefahr: Wer einmal verstanden hat, wie man sie bedient, will nicht mehr damit aufhören. Im Inneren eines nostalgisch-verschrammten Wohnwagens eröffnet sich mitten in der Stadt eine Miniaturbühne, die den Besucher vor die Qual der Wahl stellt: Entscheide dich für einen Tanz und er wird jetzt live für dich getanzt! // Das Team der Dance Box um Tümay Kılınçel ist ein Zusammenschluss verschiedener Künstlerinnen und Künstler aus den Bereichen Performance, Bewegung, Medien und Musik. Sie leben und arbeiten in Hessen, Nordrhein- Westfalen und Berlin.

Konzept/Regie/ Choreografie /Tanzperformance Tümay Kılınçel // Choreografie/ Tanzperformance Jungyun Bae // Produktionsleitung/ Regieassistenz Wicki Bernhardt // Videoinstallation Cornelius Schaper // Sound Yoonsun Kim // Licht/Technik Carina Premer // Instandsetzung Wohnwagen Marcus Morgenstern // Gefördert von Stadt Berlin, Hauptstadtkulturfonds, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Landeshauptstadt Düsseldorf, Kulturamt Frankfurt am Main, Kulturamt der Stadt Gießen // Eine Koproduktion im Rahmen des Freischwimmer Festivals 2014/2015

 

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Gastspiel // Saturn frisst seine Kinder. Ein Tourist betritt einen Elektroniksupermarkt in Griechenland und findet sich vor einer Wand aus hunderten von Bildschirmen wieder. Er kauft eine Aufnahme der Matthäus-Passion von Bach — im Sonderangebot. Zurück zu Hause kann er sie nicht hören, ohne an die zahllosen, flackernden Bilder der Krisen der Welt erinnert zu werden. Zwischen barocker Passion und Zeitgeschichte hat der kroatische Autor Goran Fercec ein eindrucksvolles Stück geschrieben. Das fringe ensemble unter der musikalischen Leitung von Gregor Schwellenbach inszeniert seine „Arbeitsschlachten“ als globalisiertes Musiktheater. // Arbeitsschlachten entstand zusammen mit der Leipziger Schaubühne im Rahmen des Projektes Völkerschlachten und war ein Teil des Autorenprojekts "Vor den Hunden".

Regie Frank Heuel // Musik Gregor Schwellenbach // Bühne Annika Ley, Lisa Schiller-Witzmann // Dramaturgie René Reinhardt // Mit Maciek Brzoska, David Fischer, Justine Hauer, Nicole Kersten, Manuel Klein, Andreas Meidinger, Bettina Marugg, Laila Nielsen, Valentin Stroh // Produktion Völkerschlachten GbR/fringe ensemble // Gefördert im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes // Gefördert von Stadt Bonn, Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, Kunststiftung NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, Kunststiftung NRW

 

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Produktion // Ein Stück übers Essen? Vielleicht. Über Ängste? Wahrscheinlich. In jedem Fall geht es um Privilegien, die Zufälligkeiten der Geburt, unseren Umgang damit. Mein Kopf, dein Bauch, eine ausgestreckte Hand. Trau dich: fallen, wegstoßen, auffangen, rennen — wohin? Fiebernde Körper ringen mit der Schwerkraft, miteinander, mit dem Strom. Ein zeitgenössischer Zustandszirkus. // A Barrel of Monkeys, bestehend aus Sabeth Dannenberg und Clara Groeger, verortet sich zwischen Physical Theatre und Neuem Zirkus. Die Verbindung von Artistik und Narration nutzen sie auch in ihrer zweiten gemeinsamen Arbeit „Feeding Fears“ für die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen.

Performance/ Choreografie/ Regie Clara Groeger und Sabeth Dannenberg // Outside Eye Tim Behren und Lea Kallmeier // Lichtkonzept Adriana Kocijan // Eine Koproduktion von theaterimballsaal, A Barrel of Monkeys im Auftrag von „west off 2015 — Theaternetzwerk Rheinland“ // In Koproduktion mit Flottmann-Hallen Herne

 

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Produktion // „geht ab.“ — Das Glücksrad hat entschieden, die Regieanweisung ist ausgewählt. Das Spielfeld wird zur Tanzfläche, alle gehen ab. Ein Moment des Feierns. Normalerweise bleiben Regieanweisungen auf der Bühne unausgesprochen, fallen als „Theatermüll“ weg. Für die Progranauten sind sie eine Einladung zum spielerischen Experimentieren. Sie rücken sie in den Fokus, recyceln sie, stellen sie aus und verdrehen sie. Gemeinsam mit den Lichtkünstlern scheinzeitmenschen erforschen sie Handlungsspielräume, die sich ergeben, wenn man die sonst versteckten Anweisungen wörtlich nimmt: Werktreue goes Fluxus. // Josefine Rose Habermehl, Andrea Kurz-Richarz und Ulrike Weidlich studieren Szenische Forschung an der Ruhr-Universität Bochum und gründeten 2013 das Theaterkollektiv Progranauten. 2014 feierte ihre erste abendfüllende Produktion „Pentagonales Trapezoeder“ Premiere am FFT Düsseldorf.

Konzept/Umsetzung Progranauten, scheinzeitmenschen // Künstlerische Leitung Josefine Rose Habermehl, Ulrike Weidlich // Mitarbeit Konzeption und Produktion Andrea Kurz-Richarz // Produktionsdramaturgie Valeska Klug // Performance Josefine Rose Habermehl, Ulrike Weidlich // Sound Moritz Bütow // Lichtdesign Birk-André Hildebrandt (scheinzeitmenschen) // Eine Koproduktion von FFT Düsseldorf, Progranauten im Auftrag von „west off 2015 — Theaternetzwerk Rheinland“ // Gefördert durch die Kunststiftung NRW // Mit freundlicher Unterstützung des Reclam Verlages

 

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Produktion // Zwei Freunde treffen sich in einem Park. Sie beginnen über Liebe, Politik und die Zukunft zu fantasieren. Doch schnell entfernt sich das „Was wäre wenn?“-Spiel vom Hier und Jetzt. Sie rutschen ab in den alltäglichen Irrgarten der heutigen Zeit, in dem sich Absurditäten und Fakten aus Liebe und Politik in eine Geschichte verstricken und verknoten. In diesem Labyrinth wird ihnen ihre selbst erschaffene Ausweglosigkeit zum Verhängnis und führt sie von Déjà vu zu Déjà vu. // Saskia Rudat und Ivo Schneider studieren seit 2013 Physical Theatre an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Im Rahmen ihres Künstlerkollektivs Sächsische Schweiz bewegen sie sich stilistisch zwischen Körpertheater und Schauspiel, Live Art, Clownerie und Objekttheater.

Konzept/Regie Jakob Arnold, Saskia Rudat, Ivo Schneider // Spiel Saskia Rudat, Ivo Schneider // Eine Koproduktion von studiobühneköln, Sächsische Schweiz im Auftrag von „west off 2015 — Theaternetzwerk Rheinland“

köln

köln

Di — 20.10. — 20.00
fringe ensemble
MOBY DICK

Mi — 21.10. — 20.00
Sächsische Schweiz
STELLEN SIE SICH VOR, WIR WÄREN IN BERN

Do — 22.10. — 17.00-20.00
Tümay Kılınçel
DANCE BOX

Fr — 23.10. — 18.00-22.00
Tümay
Kılınçel
DANCE BOX

Fr — 23.10. — 20.00
Progranauten
REGERE

Sa — 24.10. — 20.00
A Barrel of Monkeys
FEEDING FEARS

Sa — 24.10. — 18.00-22.00
Tümay Kılınçel
DANCE BOX

köln

Fr — 23.10. — 20.00
A Barrel of Monkeys
FEEDING FEARS

Mi — 28.10. — 20.00
Sächsische Schweiz
STELLEN SIE SICH VOR, WIR WÄREN IN BERN

Do — 29.10. — 16.00-19.00
Tümay Kılınçel
DANCE BOX*

Do — 29.10. — 20.00
Progranauten
REGERE

Fr — 30.10. — 16.00-19.00
Tümay
Kılınçel
DANCE BOX*

Fr— 30.10. — 20.00
artheater
DAS KALTE HERZ

Sa — 31.10. — 14.00-17.00
Tümay
Kılınçel
DANCE BOX*

Sa — 31.10. — 20.00
A Barrel of Monkeys
FEEDING FEARS

 

*
29.10. / 30.10.
Friedensplatz, Ecke Vivatsgasse

31.10.
Münsterplatz, Ecke VIvatsgasse

köln

Mi — 18.11. — 19.00
Progranauten
REGERE

Mi — 18.11. — 20.30
A Barrel of Monkeys
FEEDING FEARS

Do — 19.11. — 19.00
SHOWCASE "SZENISCHE FORSCHUNG"

Do— 19.11. — 20.30
Progranauten
REGERE

Fr — 20.11. — 19.00
Sächsische Schweiz
STELLEN SIE SICH VOR, WIR WÄREN IN BERN

Fr — 20.11. — 20.30
fringe ensemble
ARBEITSSCHLACHTEN

Sa — 21.11. — 19.00
fringe ensemble
ARBEITSSCHLACHTEN

Sa — 21.11. — 20.30
artheater
DAS KALTE HERZ

20i0 o 20ii o 20i2 o 20i3 o 20i4

 

ADRESSEN & TICKETS
theaterimballsaal Bonn / Frongasse 9 / 53121 Bonn / theater-im-ballsaal.de
studiobühneköln / Universitätsstraße 16a / 50937 Köln / studiobuehnekoeln.de
FFT Juta / Kasernenstraße 6 / 40213 Düsseldorf / fft-duesseldorf.de

IMPRESSUM
FFT Düsseldorf / Jahnstraße 3 / 40215 Düsseldorf / Geschäftsführung Kathrin Tiedemann / Redaktion Dramaturgie / Projektkoordination Christoph Rech (FFT Düsseldorf) rech@fft-duesseldorf.de / Dietmar Kobboldt (studiobühneköln) / Frank Heuel (theaterimballsaal) // Gestaltung und Realisation Slothrop // Presse und Öffentlichkeitsarbeit Claudia Grönemeyer (theaterimballsaal) / Rebecca Hermann (FFT Düsseldorf) // Fotonachweis Thomas Morsch (Moby Dick) / Eberhard Weible (Das Kalte Herz — Kein Märchen) / Gerhard F. Ludwig (Dance Box) / Lilian Szokody (Arbeitsschlachten) / Ludwig Kuffer (Stellen Sie sich vor, wir wären in Bern) / Manfred Schmelzer (Feeding Fears) / Axel Scherer (regere)

FÖRDERER
west off 2015 — Theaternetzwerk Rheinland wird gefördert durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen und die Kulturämter der Städte Bonn, Düsseldorf und Köln

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