Tief fallen und wieder aufstehen, zuhören und protestieren, sich lieben und wieder lassen — drei junge Theater-, Tanz- und Performance-Kollektive aus NRW zeigen, wie aufregend das Theater von morgen sein kann: Politisch, intim und körperlich intensiv stehen Brohmeyer/Rosteius (Bonn/Köln), Jan Rohwedder (Düsseldorf) und KimchiBrot Connection (Köln/Essen) für das künstlerische Potenzial der Region.

Das theaterimballsaal Bonn, das FFT Düsseldorf und die studiobühneköln schließen sich mit west off 2016 zum siebten Mal im Theaternetzwerk Rheinland zusammen. Aus fast 30 Bewerbungen wurden die drei Gruppen ausgewählt, um Ideen Wirklichkeit werden zu lassen und in allen drei Städten dem Publikum zu präsentieren. Mit Angie Hiesl, Philine Velhagen und Claus Overkamp konnten namhafte Künstler*innen als Mentor*innen gewonnen werden, die den jungen Ensembles zur Seite stehen. west off 2016 ist die qualifizierende Plattform für eine neue Generation von Theatermacher*innen und eine Schatzkiste für neugierige Zuschauer*innen.

KimchiBrot Connection
living happily ever after

„Was ist denn das jetzt eigentlich zwischen uns?“

Beziehungsformen verändern sich ständig. Das flexible Individuum genießt die Vorzüge der Zweisamkeit und bleibt doch frei von Verpflichtungen und Verbindlichkeiten. Tinder, Grindr, Parship und Co. bieten „Matches“ auf einer Skala von Sex als Freizeitoption bis Geborgenheit und Romantik. KimchiBrot Connection verführt das Publikum zu einer Tour de Force durch mögliche und unmögliche Formen der Zwei-, Drei- oder Vielsamkeit. Mit Zitaten aus der Popkultur und unter vollem Körpereinsatz etablieren sie physisch-poetische Alternativen zu vorherrschenden Beziehungsmodellen.

Elisabeth Hofmann und Constantin Hochkeppel studierten bis 2016 Physical Theatre an der Folkwang Universität der Künste und gründeten dort ihr Kollektiv KimchiBrot Connection. Laura N. Junghanns studierte im selben Jahrgang Regie. Zusammen entwickeln sie Stücke, die über den Einsatz von hochphysischen und poetischen Körpern persönliche Geschichten erzählen.

facebook.de/kimchibrot

Von: KimchiBrot Connection — Constantin Hochkeppel, Elisabeth Hofmann, Laura N. Junghanns / Spiel: Constantin Hochkeppel, Elisabeth Hofmann / Dramaturgie + Sound-Design: Laura N. Junghanns / Kostüm: Bartholomäus Martin Kleppek / Foto: Ingo Solms / Mentorin: Angie Hiesl

Brohmeyer/Rosteius
von Fall zu Fall

„Und wenn man dann fällt, ist das nicht Freiheit?“

Brohmeyer/Rosteius erproben das Fallenlassen, Auffangen und Zusammenstoßen von Körpern und Objekten. Sie testen das Fallen auf verschiedene Untergründe und etablieren Rhythmen des Loslassens und Aufprallens. Neben dem physischen Vorgang interessieren sie die Konsequenzen des Falls: Angst, Schmerz und Kontrollverlust. In ihrer virtuos forschenden Performance fragen sie schließlich, in welchen gesellschaftlichen und zwischenmenschlichen Konstellationen das Fallenlassen sich in sein Gegenteil verkehrt und zu großer Freiheit führt.

Charlotte Brohmeyer und Geraldine Rosteius schlossen 2014 ihr Studium an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln ab, wirkten seitdem als Tänzerinnen in unterschiedlichen Produktionen mit und entwickeln nun für west off ihre zweite gemeinsame Arbeit, in der sie das Verhältnis von physischen, emotionalen und sozialen Prozessen ausloten. Ihre erste Produktion Scissilis wurde u.a. bei in progress in der Tanzfaktur Köln und beim MADfestival in Bonn aufgeführt.

Idee + Konzept: Charlotte Brohmeyer / Tanz + Choreografie: Charlotte Brohmeyer, Geraldine Rosteius / Outside Eye: Markus Tomczyk / Foto: Meyer Originals / Mentor: Claus Overkamp

Rohwedder1JanRohwedder1

Jan Rohwedder
Listening to speak

„We can even listen to our hearing.“

Diese Zeile aus Niels Bovris Text „ e boom operator“ beschreibt die besondere Eigenschaft einer Mikrofonaufnahme: Wir hören jemandem beim Hören zu. Wir hören nicht nur eine Wiedergabe von Klang. Wir hören, welche Entscheidungen gefällt werden im Moment der Tonabnahme und welche Bedeutung dem Klang damit gegeben wird.

Listening to speak ist eine choreographierte Formrecherche zur Entstehung von Sprachklang. Das Stück taucht in die Klangevolution der Musikgeschichte ein genauso wie in die Resonanz von Protest. Im Moment des Sprechens **believe me or not** nimmt der Klang einen rasanten Weg: Von der Schallwelle über das Wort zur Parole.

 

Jan Rohwedder ist Performer, Künstler und Choreograf und entwickelt in internationalen Teams unter dem Namen Rotterdam Presenta Kollektivarbeiten. Er studierte am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen. In Zusammenarbeit mit dem belgischen Performance-Artist und Bühnenbildner Niels Bovri und dem Schweizer Tänzer, Dramaturgen und Wissenschaftler Marius Schaffter erarbeitet er für west off ein Stück, dessen Interessenschwerpunkt in einer Erforschung von Sprache, Choreografie und Protest liegt.

cargocollective.com/roheswetter

Performance: Niels Bovri, Marius Schaffter / Konzept, Idee, Choreografie: Jan Rohwedder / Sound: Niels Bovri / Licht: Stine Hertel / Foto: Jan Rohwedder / Mentorin: Philine Velhagen

theaterimballsaal Bonn

Mittwoch / 16. November / 20 Uhr / Premiere
Brohmeyer/Rosteius: von Fall zu Fall

Donnerstag / 17. November / 20 Uhr
Brohmeyer/Rosteius: von Fall zu Fall

Freitag / 18. November / 20 Uhr
KimchiBrot Connection: living happily ever after

Samstag / 19. November / 20 Uhr / Premiere
Jan Rohwedder: Listening to speak

 

studiobühneköln

Donnerstag / 24. November / 20 Uhr
Jan Rohwedder: Listening to speak

Freitag / 25. November / 20 Uhr
Brohmeyer/Rosteius: von Fall zu Fall

Samstag / 26. November / 20 Uhr
KimchiBrot Connection: living happily ever after

 

FFT Düsseldorf

Donnerstag / 1. Dezember / 19.30 Uhr
Wir fangen nochmal an (Gastspiel)

Donnerstag / 1. Dezember / 21 Uhr
Jan Rohwedder: Listening to speak

Freitag / 2. Dezember / 19.30 Uhr
KimchiBrot Connection: living happily ever after

Freitag / 2. Dezember / 21 Uhr
Ausbildung für ein zukünftiges Theater, Podiumsdiskussion

Samstag / 3. Dezember / 19.30 Uhr
Jan Rohwedder: Listening to speak

Samstag / 3. Dezember / 21 Uhr
Brohmeyer/Rosteius: von Fall zu Fall

theaterimballsaal Bonn
Frongasse 9, 53121 Bonn
theater-im-ballsaal.de

studiobühneköln
Universitätsstraße 16a, 50937 Köln
studiobuehnekoeln.de

FFT Düsseldorf
Kasernenstraße 6, 40213 Düsseldorf
0211 - 87 67 87-0
fft-duesseldorf.de

Archiv

2010 / 2011 / 2012 / 2013 / 2014 / 2015

Impressum

FFT Düsseldorf, Jahnstraße 3, 40215 Düsseldorf / Geschäftsführung: Kathrin Tiedemann / Redaktion, Dramaturgie + Projektkoordination: Christoph Rech & Katja Grawinkel-Claassen (FFT Düsseldorf), Dietmar Kobboldt (studiobühneköln), Svenja Pauka (theaterimballsaal) / Gestaltung: Slothrop.eu / Presse + Öffentlichkeitsarbeit: Claudia Grönemeyer (theaterimballsaal), Rebecca Hermann (FFT Düsseldorf) / Die Fortbildungsmodule "Veranstaltungtechnik" und "Projektmanagement" wurden durchgeführt in Kooperation mit dem NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste / west off 2016 — Theaternetzwerk Rheinland wird gefördert durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen und die Kulturämter der Städte Bonn, Düsseldorf und Köln

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