Echt Jetzt?
Viele Dinge werden angeboten, angenommen, akzeptiert und nicht hinterfragt. Drei junge Künstler*innen aus NRW schauen auf diese Welt und nehmen nichts hin; sie stellen Fragen, stellen in Frage und möchten sich einen eigenen Blick, eigene Gedanken und Gefühle erkämpfen. west off — die Plattform des Theater im Ballsaal Bonn, des FFT Düsseldorf, der Studiobühne Köln — gibt neuen Gruppen Stimme und Start.
Ido Grinberg, Milena Cestao Kolbowski und David Martínez Morente werden begleitet von den Mentoren Lothar Kittstein, Morgan Nardi und Markus Schäfer.
Am FFT verschränkt sich west off mit dem internationalen Freischwimmen-Netzwerk und zeigt außerdem Produktionen von Sterna | Pau und Alex Franz Zehetbauer.
Ido Grinberg
A Society of Screens
Ein Mensch in einem Raum voller Touchscreens. Über die Screens versucht er mit der Welt da draußen in Verbindung zu treten, sie zu fühlen, zu spüren, zu berühren und anzufassen. Er navigiert sich selbst und begibt sich auf die Suche nach seiner Stimme in eine Welt, in der Bildschirme sein Leben kontrollieren, ihm sagen, wohin er gehen muss und wann er sein Ziel erreicht hat — und er betritt ein technologisches Wunderland.
In seiner Solo-Performance A Society of Screens erforscht der Choreograf Ido Grinberg die Beziehung zwischen Individuum und Gesellschaft in einer sich verändernden Welt. Er untersucht die Interaktion zwischen Körper und Bildschirm über den Tastsinn und arbeitet in seiner Performance mit Text, Bewegung, Ton und Videos, um den geistigen, physischen und sozialen Einfluss der Bildschirme auf unser Leben zu erkunden.
Ido Grinberg ist Tänzer, Schauspieler und Choreograf. Er studierte Zeitgenössische Darstellende Kunst an der Akademie für Musik und Theater der Universität Göteborg, Schauspiel und Theater an der Universität Tel Aviv und erhielt seine Tanzausbildung an der Maslool Contemporary Dance School, ebenfalls in Tel Aviv. Ido Grinberg hat mit Tanz- und Theater-Kompanien wie dem Inbal Dance Theatre, der Kibbutz Contemporary Dance Company und dem Habima Theatre gearbeitet sowie mit der Choreografin Oryan Yohanan und dem bildenden Künstler Conny Karlsson Lundgren.
Konzept, Regie, Choreografie & Performance: Ido Grinberg / Outside Eye & Video Design Support: Maayan Reiter / Mentor: Lothar Kittstein / Foto: Ido Grinberg
Milena Cestao Kolbowski
Ay Papi Ay Mami
Warum werden gewaltverherrlichende Songtexte in der Popmusik so gefeiert? Jemanden umbringen, aber nur als Wortspiel — „ersch-easy“? Sehr raffiniert, Cro. Ay Papi Ay Mami dekonstruiert die packendsten Ohrwürmer und demontiert die Elemente, die sie zu einem Hit machen: Melodie, Beats, Moves und Star-Gehabe. Unter dem Deckmantel bleiben übrig: misogyne, gewaltvolle und machtbesessene Lyrics. Aus den dekonstruierten Elementen entwickeln Milena Cestao Kolbowski, Katrin Meier und Lukas Becker eine neue Komposition aus Musik, Bewegung und Sprache, um die eigene Lieblingsmusik kritisch zu reflektieren und an einer feministischen Alternative zu forschen. Achtung! Explicit content.
Milena Cestao Kolbowski ist freie Physical Theatre Darstellerin, Theatermacherin und Choreografin. 2022 schloss sie das Physical Theatre Studium an der Folkwang Universität der Künste ab und arbeitet seitdem in Produktionen am Stadttheater (u.a. D’haus, Theater Dortmund), in der Freien Szene und tourt mit ihrem Solo Furia (u.a. Oval Office Bochum, HundertPro Festival). Im Kollektiv und als Einzelkünstlerin widmet sie sich feministischen Themen, immer an der Schnittstelle von Physical Theatre und Performance-Kunst. Im Fokus ihrer Arbeit steht das humorvolle Abstrahieren und Entfremden von Phänomenen und Tabus.
Künstlerische Leitung: Milena Cestao Kolbowski / Sound & Musik: Katrin Meier, Lukas Becker / Performance: Milena Cestao Kolbowski, Katrin Meier, Lukas Becker / Kostüm & Bühne: Elena Blazquez / Haare, Make-Up: Lea Marie Meier / Technik: Simon Krämer, Kolya Wulf / Dramaturgie: Andrina Imboden / Mentor: Morgan Nardi / Foto: Arne Schramm
David Martínez Morente
Richard III oder CR7istiano
Lose basierend auf der Figur des Richard III und einer erfundenen Freundschaft zu Cristiano Ronaldo begibt sich der Performer David Martínez Morente auf eine Reise durch verschiedenste Genres der darstellenden Kunst. Und er stellt sich die Frage: Feminismus als Mann — geht das? Und wenn ja, wie?
In der Weltliteratur, auf Theaterbühnen und in Fußballstadien wimmelt es von patriarchaler Prägung. Wie kann für eine männliche Person heute ein Umgang damit aussehen und: Kann man daran nicht nur scheitern? Zwischen veralteten Rollenbildern, utopischen Ideen, feministischer Positionierung und Allyship sucht David Martínez Morente nach Antworten und nach künstlerischer Auseinandersetzung. Unterstützt wird er hierbei durch seine besten Freund*innen.
David Martínez Morente, 1993 in Solingen in einer italienisch-spanischen Arbeiter*innenfamilie geboren, beendete 2020 sein Schauspielstudium an der Zürcher Hochschule der Künste und arbeitet seitdem frei. Derzeit lebt er in Düsseldorf, arbeitet freischaffend als Schauspieler und Performer und studiert Szenische Forschung an der Ruhr-Universität Bochum. Zuletzt realisierte er gemeinsam mit dem inklusiven Ensemble der Freien Bühne München Romeo und Julia.
Künstlerische Leitung: David Martínez Morente / Performance: David Martínez Morente, Nils Lemmerich, Joanna Wantoch von Rekowski / Outside-Eyes: Giorgina Hämmerli, Nils Lemmerich, Joanna Wantoch von Rekowski / Störenfrida: Giorgina Hämmerli / Mentor: Markus Schäfer / Foto: Silviu Guiman
Theater im Ballsaal Bonn
Mittwoch / 15. November / 20 Uhr / Premiere
Ido Grinberg: A Society of Screens
Donnerstag / 16. November / 20 Uhr
Ido Grinberg: A Society of Screens
Freitag, 17. November / 20 Uhr
David Martínez Morente: Richard III oder CR7istiano
Samstag / 18. November / 20 Uhr / Premiere
Milena Cestao Kolbowski: Ay Papi Ay Mami
studiobühneköln in der TanzFaktur Köln
Mittwoch / 22. November / 20 Uhr
Milena Cestao Kolbowski: Ay Papi Ay Mami
Freitag / 24. November / 20 Uhr
David Martínez Morente: Richard III oder CR7istiano
Sonntag / 26. November / 18 Uhr
Ido Grinberg: A Society of Screens
FFT Düsseldorf
Donnerstag / 7. Dezember / 11 + 19 Uhr / Premiere
Donnerstag / 7. Dezember / 19.30 Uhr
Milena Cestao Kolbowski: Ay Papi Ay Mami
Freitag / 8. Dezember / 19.30 Uhr
Milena Cestao Kolbowski: Ay Papi Ay Mami
Freitag / 8. Dezember / 21 Uhr
Ido Grinberg: A Society of Screens
Samstag / 9. Dezember / 19.30 Uhr
Ido Grinberg: A Society of Screens
Samstag / 9. Dezember / 21 Uhr
David Martínez Morente: Richard III oder CR7istiano
Samstag / 9. Dezember / 22 Uhr
Alex Franz Zehetbauer: An Evening with
Theater im Ballsaal Bonn
Frongasse 9, 53121 Bonn
studiobühneköln in der TanzFaktur Köln
Siegburger Straße 233w, 50679 Köln
studiobuehnekoeln.de
tanzfaktur.eu
FFT Düsseldorf
Konrad-Adenauer-Platz 1, 40210 Düsseldorf
Archiv
2010 / 2011 / 2012 / 2013 / 2014 / 2015 / 2016 / 2017 / 2018 / 2019 / 2020 / 2021 / 2022
Impressum
Projektkoordination: Christoph Rech (FFT Düsseldorf), Dietmar Kobboldt (studiobühneköln), Svenja Pauka (Theater im Ballsaal) / Presse & Öffentlichkeitsarbeit: Claudia Grönemeyer (Theater im Ballsaal) / Technische Leitung: Pascal Gehrke / Gestaltung: Slothrop.eu / west off 2023 — Theaternetzwerk Rheinland wird gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und die Kulturämter der Städte Bonn, Düsseldorf und Köln.